Samstag, 8. März 2008

Eine Lanze brechen für Casual Games


Casual Games haben ja so einen verruchten Ruf gar keine "richtigen" Spiele zu sein. Solitaire wird nur von gelangweilten Beamten in den "Pausen" oder von Hausfrauen gespielt. Es fehlt diesen Spielen an Tiefe und Anspruch, höre ich manchmal von "richtigen" Spielern. Solitaire, Shanghai, Bejeweled und Co. haben da ungefähr den gleichen Stellenwert wie Porno und Big-Brother/Dschungelcamp/Deutschland-Sucht-Den/Das-Was-Auch-Immer. Keiner spielt es, aber jeder hat es auf der Festplatte. Viele spielen solche Casual Games tatsächlich öfter bzw. länger als sogenannte "richtige" Spiele. Naja, vielleicht muss man da Rollenspiele aus der Rechnung rausnehmen.
Also ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, das ich gerne und immer wieder Casual Games spiele.
Im Wikipedia lese ich da:
Im Gegensatz zu typischen Computerspielen stellen Casual Games geringere Hardwareanforderungen. Sie sind damit nicht auf leistungsfähige „Spiele-Computer“ beschränkt, sondern lassen sich leicht auf mobile Geräte wie Handys oder PDAs portieren. Aktuell finden sie auch immer mehr Verbreitung auf stationären und mobilen Spielekonsolen. Dies entspricht auch dem Spielebedürfnis der Zielgruppe (ab 40 Jahre alt, mehrheitlich weiblich) nach kurzweiliger Unterhaltung ohne langwierige Lernphase. Sowohl die Bedürfnisse als auch die Demographie dieser Zielgruppe unterscheiden sich damit deutlich von "traditionellen" Computerspielern (mehrheitlich männlich, unter 30 Jahre alt), die ein tiefes Eintauchen (Immersion) in möglichst realistische Spielewelten suchen.

So, so, ab 40. Da ist ja bekanntlich ohnehin alles vorbei. Tatsächlich waren die ersten Computer- und Videospiele aus meiner Jugend (vorher gab es ja gar keine) ohnehin alles Casual Games. Wobei ich ja persönlich Space Invaders und Co. nicht als Casual Games bezeichnen würde. Für mich sind das Arcade Games.
Jedenfalls lege ich mir gerne mal die Karten oder verschiebe Steine. Nicht nur auf dem Handy oder Palm, sondern auch mal am PC. Diverse Shanghai-Varianten begleiten mich nun schon seit 1987. Die Evolution dieses Genre bewegt sich oft nun auf grafischer Ebene, aber manchmal kommen kleine Verbesserungen in Form von kleinen Gimicks oder Spielmodis hinzu, die mich dann mal wieder dazu verleiten eine neue Variante zu kaufen.
(Auch und der Screenshot oben ist von meiner Mod für Kyodai Mahjongg)

Und ihr so?

3 Kommentare:

jensscholz hat gesagt…

Das einzige Kriterium, das ich gelten lasse ist, daß Casual Games keine langen Spielzeiten _am Stück_ erfordern. Ein mittelschweres Sudoku auf dem Nintendo DS löse ich in 30-40 Minuten auf der Bahnfahrt Köln-Frankfurt. Eine Mission Dual Strike dagegen kann drei Stunden dauern und Zwischenspeichern ist schwierig, weil mandann aus dem Spielfluss ist, wenn man irgendwann weitermacht. Beides ist für mich aber genauso anspruchsvoll.
Ich glaube auch nicht, daß es mehr dieser Casual Games gibt als früher, denn wie Du richtig feststellst, waren so gesehen die meisten 8-Bit Games Casual Games.
Was ich aber erfreulich finde ist, daß es einfach mehr Spiele mit guter Qualität gibt. Der schlechte Ruf kam ja nicht von ungefähr. Ich erinneremich gut an Zeiten, als Moorhuhnklone schnelles Geld mit Gelegenheitsspielern machen wollten.

jensscholz hat gesagt…

daß dein screenshot übrigens das "verruchte image" nicht so ganz hundertprozentig auflöst ist dir aufgefallen? ;-)

rollinger hat gesagt…

Sind das eigentlich Frauen? Hm habe ich so zwischen den Beinen anders in Erinnerung.