Samstag, 30. Januar 2010

Braucht die (Spieler-)Welt wirklich ein weiteres NEED FOR SPEED?




Als ich im letzten Herbst die Demo von NEED FOR SPEED - SHIFT für den PC in die Finger bekam, war meine erste Reaktion: Nein! Das war ja nun gar kein NEED FOR SPEED mehr. Aber das war die Serie ohnehin für mich schon lange nicht mehr.
Das erste NFS hieß noch THE NEED FOR SPEED. Dieses hatte ich 1995 für den PC erstanden. 3D-Beschleuniger-Grafikarten waren noch in den Kinderschuhen und spielten für das Game dann auch keine Rolle. Wenn ich so zurückdenke war NIGHT RIDER auf der ATARI 2600er mein erstes Rennspiel. Wenn es um "illegale Straßenrennen" ging war es TEST DRIVE auf dem Amiga. TNFS war so etwas wie eine inoffizielle Fortsetzung von TEST DRIVE 1 und 2. Trotzdem die Serie nach dem Erfolg von TNFS dann selbst fortgesetzt wurde und noch heute mit TD UNLIMITED fortgesetzt wurde. TNFS hatte ich noch mit einem analogen Joystick gespielt. Für dieses Spiel gab es Damals sogar ein paar Gruppen im USENET, die nicht nur Tips, sondern auch Strecken ausgetauscht hatten, die sie selbst modifiziert hatten. Für NFS 2 hatten es das zwei Jahre später auch gegeben. Und sogar eine spezielle 3DFX-Version, die dann auch für diese Serie das 3D-Grafik-Zeitalter eingeläutet hatte. Das beste NFS aller Zeiten war dann aber 1998 NFS HOT PURSUIT! Das Handling war ganz wunderbar, 3D-Grafik, Lenkradunterstützung, es gab ein Streckeneditor (nicht beim Spiel dabei, aber offiziell von EA via Internet) und es tauchte auch schnell ein Wagenmodel-Editor auf, so das kurz darauf unendlich viel gute Autos zur Verfügung standen. NFS 3 brauchte auch das erste Mal den Verfolgungsmodus. Man konnte endlich selbst mal Bulle sein. Und via LAN sogar einen Kumpel von der Straße holen. Und das Spiel war einfach unkompliziert. Aufrufen, Auto und Strecke aussuchen, losfahren und Spaß haben. 1999 brauchte EA nur mit NFS4 einen lauwarmen Aufguß von Teil 3. Okay, es gab mehr Strecken und Autos mit Schadensmodel. Die Grafik war wieder ein wenig hübscher und es gab so eine Art Karrieremodus. Alles in allem nicht mehr als ein Update.

2000 brachte EA NFS - PORSCHE raus. Schicke Grafik, aber wirklich nur Porsche-Modelle. Das Schadensmodel war wieder ein wenig zurückgeschraubt worden. Autos selbst zu editieren war gar nicht mehr möglich gewesen. Verfolgungsjagten mit der Polizei gab es nur in ein paar Missionen. Selbst dürfte man die Polizei nicht steuern. Schwach. 2002 kam NFS-HP 2. Das war zwar nett und hatte ein bißchen das look'n'feel vom ersten NFS-HP. Aber das Schadensmodel fehlte nun ganz. Editieren ging gar nichts. Auf dem PC sah das alles nicht so dolle aus. So das ich mir das Spiel dann nochmals für die PS2 gekauft hatte. Hier sah es tatsächlich besser aus, hatte mehr Strecken und Abkürzungen. War etwas besser gelungen. Mit NFS - UNDERGROUND veränderte sich die Serie noch mehr und entfernte sich mehr von seinen Wurzeln. Tunen war angesagt. Etwas was mir persönlich mehr nervte als Spaß machte. Die Serie bekam Storymodi, die so dämlich waren, das mir dazu nicht einmal ein paar dumme Bemerkungen einfallen. Was war passiert? THE FAST AND THE FURIOUS war in den Kinos passiert und EA war der Meinung gewesen, so müßte NFS auch sein. Man muss zugeben das die Rechnung ausgegangen war. NFS-U war erfolgreicher als jeder Teil vor ihm. Eine neue Käuferschicht war gewonnen worden. Nur Nachts fahren, tunen bis zum Abwinken war angesagt. Kein Schadensmodel war wohl nicht so schlimm. Illegale Rennen ganz ohne Polizei? Auch unwichtig. Das Konzept funktionierte und wurde nun jährlich mit NFS-U2, MOST WANTED, CARBON, PRO STREET und UNDERCOVER fortgesetzt. Wobei bei den letzten vier Spielen immer wieder die gleiche Grafikengine benutzt wurde. MW fand ich ja noch ganz nett, weil hier die Polizeiverfolgungsjadten zurückkehrten, CARBON schaltete wieder das Tageslicht ab und sollte lieber NFS-U3 genannt werden, PRO STREET war so richtig dämlich und teilweise sogar sau schwer, so das der Frustfaktor dabei extrem hoch war. Die 3 Spiele hatte ich dann auch nur noch auf der PS2 gespielt gehabt. UNDERCOVER hatte ich dann völlig ignoriert.

NFS SHIFT ist ein guter Racer, aber kein NEED FOR SPEED. Keine illegalen Rennen, keine Bullen, kein gar nichts was ich mit NEED FOR SPEED verbinde. Umso mehr erstaunte mich die Ankündigung zu NFS NITRO für die ii!

Hatte ich doch CARBON auf der Wii getestet und sofort wieder umgetauscht gehabt. Die Steuerung war eine Katastrophe gewesen! In meinen Augen unspielbar.
Um es gleich zusagen: NFSN für die Wii funktioniert und macht Spaß. Der Comiclook erinnert hat NFS3. Man muss sich nicht mit Tunen abmühen. Die Steuerung funktioniert. Am besten nur mit der Wiimote. A Gasgeben. B bremsen. Einmal bzw. zweimal schütteln Nitro. Steuern mit neigen der Wiimote. Zu keiner Zeit hat man das Gefühl den Wagen nicht unter Kontrolle zu haben. Selbst mit dem Mario-Kart-Lenkrad funzt die Steuerung nicht schlecht. Wenn man will kann man auch einen Classic-Gamepad benutzen (was mir aber nicht so viel Spaß gemacht hat) oder ein Gamecube-Gamepad. Bullen gibt es auch wieder, die scheint man aber im Multiplayer-Modus nicht steuern zu dürrfen. Aber es gibt auch einen schönen Team-Modus, wie man es von Mario-Kart her kennt. Die Grafik ist der Wii entsprechend, aber dabei recht schnell. Will sagen, hier gibt es ein richtig gutes Geschwindigkeitsgefühl.
Für Fans von Fun-Action-Racern a la NFS 1 bis 4 und 6 kann ich das Spiel auf jeden Fall empfehlen. Es ist leicht zu erlernen, es ist für ein schnelles Rennen zwischendurch geeignet und Spaß macht es sowohl allein als auch mit Freunden mit- oder gegeneinander. Bitte eine Fortsetzung mit mehr Modi, Umfang und wieder Hot Pursuit!

(Übrigens wer weiter oben mal mitgerechnet hat, ja, dies Jahr heißt es 15 Jahre NEED FOR SPEED!)

2 Kommentare:

manuspielt hat gesagt…

Vorfreude steigt dennoch für das NFS von Criterion Games. (Burnout Macher) Hoffe die bringen die Seele der Serie zurück.

Henk hat gesagt…

ja. könnte gut werden. auf dem pc ist für mich im moment auch burnout paradise der NFS-ersatz. naja, mal schauen...